So klingt Kroatien


In Kroatien gibt es sehr viel Volksmusik, die sich aber je nach Region komplett anders anhört. Daneben tummeln sich hier viele Popmusiker, die in ganz Südwesteuropa gerne gehört werden, wie in Slowenien, Bosnien und Herzegowina, Serbien, Montenegro, der Slowakei und Tschechien.

Schon zur Zeit des ehemaligen Jugoslawiens war der Einfluss der kroatischen Musik auf die ganze Region nicht zu leugnen. Beim Eurovision Songcontest kamen viele der Teilnehmer für das ehemalige Jugoslawien aus Kroatien. Bayern-3-Moderator Chris Baumann mit seinen Top 10.

1. Neki to vole vruće: „California“

„Manche mögen‘s heiß“ ist ein Duo, das bereits 1984 von Silvester Dragoje und Miroslav Stani­ gegründet wurde, auf Kroatisch „Neki to vole vruće“. Die beiden Schulfreunde spielten in verschiedenen Bands, bis sie zusammen das Duo gründeten. 1991 gingen sie zur singenden Einheit der kroatischen Armee. In dieser Zeit spielten sie auch in den Kampfgebieten.

2. Sheitans: „Večeras ću možda svratiti do tebe“

Die Rockband Sheitans aus Županja wird gerne mit Bands wie Kings of Leon oder den Black Crowes verglichen. Der Sänger Dejan Djukic stammt allerdings aus Orašje in Bosnien-Herzegowina. Die Band hat ihren Erfolg vor allem den vielen Live-Konzerten zu verdanken. Von Anfang an haben die Musiker eigene Songs geschrieben. Bei ihren Albumproduktionen konnten sie sich auf internationale Produzenten stützen, zum Beispiel Eddie Cukerić, der u.a. schon für Coldplay produziert hat, oder Ed Brooks, der schon mit Pearl Jam zusammengearbeitet hat. “Večeras ću možda svratiti do tebe” hat es auf Platz eins der kroatischen Singlecharts geschafft. Ein Song über wahre alte Liebe in der früheren Zeit.

3. Lea Dekleva: „Gdje ne vidiš očima“

Die in Zagreb geborene Musikerin spielt neben Klavier auch noch Oboe. 2005 war ihr Album „emociJA“ das erste kroatische Album, das es bei iTunes zum Download gab.

4. U pol 9 kod Sabe: „Želim biti strejt“

Die rein weibliche Band, die sich in einem Wohnzimmer zusammengefunden hat, macht lustigen Indie-Pop. Hier wird zur Freude der Konzertbesucher auch mal eine kabarettistische Einlage gegeben. Das „Sabe“ am Ende des Bandnamens stammt vom Nachnamen der Bassistin Martina Sabe. Die Band singt über Geschichten aus dem Leben, bezieht Stellung und ist Kult in der feministischen Szene von Zagreb.

5. Jelena Radan: „Sjeti me se, ljube“

Die Musikerin singt nicht nur auf Kroatisch, sondern auch auf Englisch, Französisch und Portugiesisch. Hier mag sie besonders die Musikform des Fado. Mit 17 Jahren begann Jelena ihre Karriere bei der Rockband Faust, die Songs von Deep Purple, The Doobie Brothers oder auch der Spencer Davis Group gesungen hat. Als junges Mädchen hat sie davon geträumt, in Broadway-Musicals mitzuspielen. Jelena Radan studierte angewandte Kunst in Rijeka.

6. Pavel: „Sve si gluplji što stariji bivaš“

Pavel ist kein Solosänger, sondern eine Band aus Zagreb. Der Sänger Aljoša Šerić ist eigentlich Mitglied der kroatischen New-Wave-Band Ramirez und hat hier einen Ausflug mit anderen Musikern in eine etwas andere Musikrichtung gemacht. Mit der Band Pavel spielt Aljoša Šerić mehr Akustikpop als New Wave, der Stil ist sogar mit dem französischen Chanson verwandt. Im Lied „Sve si gluplji što stariji bivaš“ geht es um die Midlife-Crisis. Sänger Aljoša Šerić hat festgestellt, dass er noch immer der gleiche Mensch ist wie mit 7 oder 8 Jahren, aber immer mehr versucht hat, sich für die Gesellschaft zu verändern. Aus seiner Sicht ist das allerdings sinnlos.

7. Markiz: „Jutro“

Der Sound, den eine Band macht, ist als Markenzeichen wichtig, aber durchaus auch der Bandname. Bei Markiz war das nicht so einfach. Wie sollten sich die Musiker nennen? Es war wirklich schwierig, bis sie dann schließlich auf Markiz kamen. Auch bei den Songs wird bei Markiz gerne darüber diskutiert, welche endgültig und in welcher Form aufgenommen werden. Markenzeichen der Band sind die feurigen roten Haare der Sängerin „Red“.

8. Klapa Kampanel: „Reci mi što“

Die Lieder von Klapa Kampanel bringen Sommerstimmung in die Stadt. Musik zum Wegträumen an Meer, Strand, Sonne. Der Musikstil orientiert sich an den alten, dalmatischen A-Capella-Gesängen, genannt Klapa. Dieser Stil gilt inzwischen als Unesco-Weltkulturerbe. Klapa Kampanel hat diesen Stil mit moderner Popmusik kombiniert und ist damit Vorreiter. Klapa steht als Begriff auch für eine Gruppe von Freunden, die die meiste Zeit mit guter Stimmung zusammen verbringen. Im Song „Reci mi što“ geht es um ein friedliches und harmonisches Leben mit Partner und Kindern. Es geht um Werte, die in der heutigen Gesellschaft leider immer wieder vergessen werden.

9. Klapa Cambi: „Svjetla daljine“

Klapa Cambi ist ein zehnköpfiger Männerchor aus Split. Die Mitglieder zeigen hier, dass sie auch in der modernen Popmusik mithalten können. Schon seit 1986 singen sie zusammen. 2012 wurde ihnen ein kroatischer Musikpreis für das beste Popalbum des Jahres verliehen. Im Jahr 2013 war Klapa Cambi sogar in Amerika auf Tour.

10. Dogma feat. Saša Antić: „Trudiš se da budeš“

Dogma ist eine Popgruppe aus dem kroatischen Pula. Hier haben sich die Musiker der Band Unterstützung von Saša Antić geholt. Dieser Saša Antić ist derzeit ein begehrter Gast bei Liedern verschiedener kroatischer Musiker. Die Zusammenarbeit wurde letzten Winter bei einem Konzert in Rovinje vereinbart.

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